Die Junge Union Frankfurt am Main sieht den Versuch der Sperrung des nördlichen Mainufers als gescheitert an und fordert Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling auf, nun sofort Vernunft walten zu lassen und die Sperrung zurückzunehmen.

Die ohnehin konzeptlos gestartete Sperrung habe schon nach kürzester Zeit jegliche Akzeptanz verloren. „Es gab wohl selten ein Projekt, das so schnell an Rückhalt seitens der Bevölkerung verloren hat, wie die Sperrung des nördlichen Mainufers. Wir haben schon vor längerer Zeit davor gewarnt, die Sperrung durchzusetzen und unsere Befürchtungen haben sich nicht nur bestätigt, sie wurden teils sogar übertroffen“, kritisiert der Kreisvorsitzende der Jungen Union Frankfurt am Main, Martin-Benedikt Schäfer.

Die größte politische Jugendorganisation der Stadt Frankfurt am Main hatte bereits nach Bekanntwerden der Pläne davor gewarnt, dass eine Sperrung des Mainkais den Verkehr von dort in die umliegenden Straßen verlagern würde. Nun zeigt sich, dass insbesondere Sachsenhausen extrem unter der Verkehrsverlagerung leidet. „Konnte man sich an den ersten Wochenenden noch auf das Mainfest oder das Museumsuferfest als spezielle Situation beziehen, zeigt nun der Alltag, dass die Verkehrsverlagerung nicht nur zu den Spitzenzeiten im Berufsverkehr, eine große Belastung für die Anwohner im nördlichen Sachsenhausen ist“, berichtet Schäfer. Dies sei auch nicht verwunderlich, da Verkehrsdezernent Oesterling mit einer an Arroganz grenzenden Arglosigkeit an die Sperrung herangegangen ist. „Die Sperrung des nördlichen Mainufers war und ist ein Herzensthema von Klaus Oesterling und der SPD. Die SPD und Klaus Oesterling wollten sie so sehr, dass sie dabei außer Acht ließen, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Verkehr geleitet werden soll“, fügt Schäfer an und kritisiert den Verkehrsdezernenten vor allem auch für die laxe Aussage, dass sich Verkehrsteilnehmer ihre Wege schon suchten.

„Tatsächlich suchen sich Verkehrsteilnehmer ihre Wege und zwar in den umliegenden Straßen. Vor allem die Innenstadt und das nördliche Sachsenhausen sind betroffen. Ganze Straßenzüge sind seit der Sperrung zum Teil heillos überlastet, weil es schlicht und ergreifend auch keine Alternativen gibt“, moniert der JU-Chef. Man hätte viel früher ein Gesamtkonzept vorlegen müssen und dabei gemeinsam mit der Handwerkskammer, der IHK und Verkehrsexperten zusammenarbeiten sollen. „Ein solches Konzept müsste die Frage beantworten, wohin Autofahrer ausweichen sollen und wie man Autofahrer zum Umsteigen auf das Fahrrad oder den ÖPNV bewegen möchte. Nun wird eilig Flickschusterei betrieben. Das ist der falsche Ansatz“, ergänzt Schäfer.

Die Junge Union Frankfurt am Main sieht es auf Grundlage aller Argumente daher als besser an, den Versuch nach kurzer Zeit zu beenden und sich auf dringendere verkehrspolitische Probleme zu konzentrieren, als es das nördliche Mainufer bislang war. „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Selten hat dieser Spruch in der Frankfurter Kommunalpolitik besser gepasst, als für diese misslungene Sperrung“, so Schäfer abschließend.

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